Eine Friedensreise mit Heinz Grill nach Budapest / Ungarn 19. bis 23. August 2025
Die Hauptstadt bereitet sich auf die Feier der Staatsgründung vor, als wir am 19. August in Budapest eintreffen. Einer der festlichen Höhepunkte unter den zahlreichen Veranstaltungen am eigentlichen Feiertag, dem 20. August, wird das traditionelle Feuerwerk, das größte in Europa, sein. Mit all diesen Aufführungen wird der Gründung des Königreichs Ungarn durch Stephan I. im Jahr 1000 gedacht.
Unsere Gruppe ist nicht wegen der Feierlichkeiten angereist. Mit unserem Besuch in der ungarischen Hauptstadt wollen wir das Land kennen lernen, Kontakte knüpfen und mit der Summe unserer Arbeit die Entwicklung des Landes fördern. Heinz Grill führt aus, dass jedes Land einen eigenen, in sich selbst begründeten Entwicklungsweg vor sich hätte. Darüber hinaus wäre es aber unter Einbeziehung spiritueller Arbeit möglich, weitere, zusätzliche Impulse zu setzen.
Wie könnte nun die edelste Entwicklung des Landes gedacht werden, welche vorhandenen Grundlagen könnten zur vollkommensten Entfaltung gelangen und wie könnte das Land seinen bestmöglichen Beitrag für die Welt geben?
Die „Unabhängigkeit“ scheint uns ein Schlüsselbegriff und Ausgangspunkt zu sein, liegt ihre hohe Bedeutung für das Land am Staatsgründungstag wie in der Luft. Allgemein ist es eine wichtige Angelegenheit, dass jedes Land Unabhängigkeit erreicht. Diesen
Gedanken pflegen wir auf unserer Reise und erfüllen ihn mit verschiedenen Vorstellungsbildern.
Blicken wir auf die Sprache, scheint sich die besondere Eigenständigkeit zu bestätigen. Die ungarische Sprache weist keine Verbindung zu den slawischen, romanischen oder germanischen Sprachen auf, die Europa im Wesentlichen prägen. Wie ein Insel-Vorkommen aus der Familie der Uralischen Sprachen, die ansonsten in den nördlichen Gebieten von Finnland bis Sibirien verbreitet sind, beleben sie das pannonische Becken.
In der Person und der politischen Linie des amtierenden Ministerpräsidenten, Viktor Orbán, scheint sich ebenfalls eine unabhängige Linie zu zeigen. Mehrfach ist Viktor Orbán mit Friedensinitiativen zur Beilegung der Ukraine-Krise in Erscheinung getreten. Aktuell wird von einem Treffen der Staatsoberhäupter der USA, Russlands und der Ukraine in Budapest gesprochen – aufgrund seiner Geschichte und gegenwärtigen Vermittlungsbemühungen scheint das eine gute Wahl zu sein.
Wird sich dieser erste Eindruck bestätigen?
Musikalische Darbietungen mitreisender Kollegen am öffentlichen Piano. Musik soll – wie auch andere inhaltliche Themen unserer Reise – verbindend wirken;
Yogapraxis – Korrektur des Rades
Aufmerksam reflektieren wir unsere Begegnungen, die wir im Laufe der Tage gewinnen konnten. Mit Taxifahrern und Marktfrauen, Passanten der spontanen musikalischen Darbietungen, beim Tischtennis und in der Yoga- Stunde, Bedienungen im Café oder Restaurant und Mitarbeiter im Hotel. Als Beitrag zur Friedensarbeit werden weiterhin beispielsweise asanas praktiziert und die Lichtverhältnisse studiert.
Vielfach ist es die Sprachbarriere, die einen etwas intensiveren und inhaltsreicheren Austausch behindert. Das Englische taugt als verbindende Lingua franca hier nur bedingt; zu wenig wird diese Sprache beherrscht. Freilich, wir sprechen auch kein Ungarisch, doch in der Metropole, in der fünftgrößten Stadt Mitteleuropas, hätten wir die englische Sprache verbreiteter erwartet.
Der Zugang zu den Menschen erschließt sich uns nicht auf Anhieb. Wäre man in Italien, wäre der Einkauf von Früchten oder Nüssen von einer lebendigeren Kommunikation mit den Marktleuten begleitet. Mit Händen und Füßen, mit Humor und Gestikulation würde man sich Wege ebnen. Hier machen wir unsere Erfahrungen mit freundlichen und mit reduzierten Begegnungen, mit teils herzlicher Aufnahme, aber auch Ablehnung.
Tatsächlich gab es auch Ablehnung und begegneten wir einer mangelnden Kommunikationsfähigkeit. Alte Strukturen des Kommunismus brauchen wohl doch noch mehr Zeit, bis sie auftauen.
Ein Tischtennisclub, der eine nicht sehr gute Figur abgegeben hatte, ließ uns bei seinem angekündigten offenen Nachmittag gar nicht in das Spiel eintreten, obwohl unsere drei Spieler eine bessere Qualität als sie selbst dargelegt hätten. In anderen Tischtennisvereinigungen wiederum waren wir willkommen, und es ergab sich ein lebendiger Austausch in Gespräch und Spiel.
Internationales Doppel im Tischtennis; Heinz Grill im Gespräch mit dem ehemaligen ungarischen Nationalspieler und Nationaltrainer Mark Pink
Heinz Grill regt an, auf die Qualität der Wahrnehmungs- und Empathiefähigkeit als einem Ideal zu achten. Und in der Tat, betrachte ich im Folgenden unsere Begegnungen unter diesem Gedanken, scheint mir diese Qualität das Vorgefundene zu einem besseren Gesamten zu vervollständigen. Diejenigen Vorzüge, die wir im Land vorfinden, wie eine kräftige Lebensäthersphäre, eine gute
Grundordnung oder ausgeprägte Unabhängigkeit, scheinen ihre logische Vollendung und Veredelung mit einer größeren Wahrnehmung und Empathie zum Anderen zu finden. Beweglicher und verbindender könnten Mensch und Nation dadurch wirken. Ohne diese Öffnung bestünde die Gefahr, dass die Unabhängigkeit hin zu einer Isolation tendiere.
In der Hoffnung auf wirtschaftliche Vorteile ist der Drang nach Westen natürlicherweise sehr groß. Für viele ist dies sicherlich eine Versuchung, die das Land aber letztendlich doch mehr der Fremdbestimmtheit ausliefert. Ungarn hat eine sehr gute Mittellage und es ist zu hoffen, dass das eine gute Mittelpunktstellung einnehmen kann. Was in Brüssel scheitert, könnte dort gelingen. Die Menschen sehnen sich nach Frieden.
Zur täglichen Auseinandersetzung gehörte auch das Studium des Lichts und seiner Veränderungen im Laufe der Tage. Die Lichtsphäre wurde wesentlich verbessert, bis hin zum „goldenen Licht“.
„Was ist im Licht hinzugekommen?“ frage ich mich am letzten Morgen und bei der letzten Fahrt durch die Stadt. Ein leiser Eindruck ist bei mir entstanden, als ob sich das an sich sehr schöne, ruhige, warme und angenehme Licht nun etwas intensiver mit der Materie, mit den Blättern der Bäume beispielsweise, verbinden würde. Eine zarte Hoffnung, dass im Rahmen unserer Arbeit mit und unter Federführung von Heinz Grill ein verbindendes Element hätte hereingeführt werden können?
Bis zum letzten Tag wurde die Lichtsphäre auf einen goldenen Schimmer angehoben.


Ein interessanter Artikel für eine neue Reisekultur .
Spannend ist die Möglichkeit wie der einzelne Mensch mit Wahrnehmungsfähigkeit und Empathie und lebendigen Austausch einen kreativen Beitrag leisten kann , mit Freude an verschiedenen Themen mit den Mitmenschen einen Kontakt aufbauen kann und etwas wertvolles hinzufügen kann in den Alttag für eine neue Reise – Kultur .